Mobilität innerhalb eines Berufsfelds

Die Mobilität von Absolventinnen und Absolventen einer Berufsbildung ist zentral für die Deckung des Fachkräftebedarfs. Wie mobil die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger zwischen Teilbereichen eines Berufsfelds wechseln, zeigt ein neuer «Trend im Fokus»-Bericht am Beispiel der Gesundheitsbranche, wo Absolvierende eine «generalistische» Ausbildung durchlaufen und deshalb in allen Arbeitsbereichen des Berufsfelds tätig sein können.

Die duale berufliche Grundbildung und die höhere Berufsbildung können sowohl für die Erwerbstätigkeit im gesamten Berufsfeld als auch – mittels Fachrichtungen oder Schwerpunkten für einzelne Arbeitsbereiche qualifizieren. Erstere nennen wir generalistische Ausbildungen, letztere binnendifferenzierte Ausbildungen. Mit einer generalistischen Ausbildung eignen sich Lernende und Studierende Kompetenzen im gesamten Tätigkeitsbereich des Berufs an. Generalistische Ausbildungen ermöglichen Lernenden und Studierenden somit, in allen Teilbereichen eines Berufs zu arbeiten (Bereichsmobilität) oder sich weiter zu qualifizieren. Davon erhofft man sich eine höhere Mobilität und Flexibilität im Berufsfeld, und eine ausgeglichene Fachkräftedeckung in allen Bereichen.

Eine generalistische Ausbildung führt nur bei attraktiven Arbeits- und Ausbildungsbedingungen zur Mobilität im gesamten Berufsfeld

Ein neuer «Trend im Fokus»-Bericht: «Mobilität innerhalb eines Berufsfelds: Welche Herausforderungen stellen sich der Berufsentwicklung und Fachkräftesicherung?» des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung OBS EHB, untersucht, wie sich die beiden generalistischen Ausbildungen zur/zum diplomierten Pflegefachfrau/-mann (HF/FH) und zur/zum Fachfrau/-mann Gesundheit (EFZ) auf die Bereichsmobilität von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern auswirken. Die Langzeitpflege benötigt besonders viel zusätzliches Pflegepersonal auf Tertiärstufe. Angesichts des Strukturwandels in der Gesundheitsversorgung sind zunehmend hochqualifizierte Pflegende in der Langzeitversorgung und im häuslichen Umfeld der Patientinnen und Patienten nötig. Trotz der generalistisch ausgestalteten Ausbildungsgänge wählen jedoch nur wenige tertiär ausgebildete Pflegefachkräfte den Langzeitbereich als Arbeitsort. Bei Personalmangel gehen die Mobilitätsströme von Fachkräften in der Regel in die Richtung der Bereiche mit den attraktiveren Arbeits- und Laufbahnbedingungen. Soll die Mobilität gelenkt werden, könnte bei den Arbeits- und Ausbildungsbedingungen oder der Ausgestaltung und Qualität der Ausbildungen in den weniger attraktiven Bereichen angesetzt werden.