Projekt

GOVPET: Governance in Vocational and Professional Education and Training

Modelle der dualen Berufsbildung, wie sie in der Schweiz, aber auch in anderen europäischen Ländern (z.B. Deutschland, Niederlande, Österreich und Dänemark) etabliert sind, stossen international auf breites Interesse, denn Länder, in denen die Berufsbildung traditionell fest verankert ist, zeichnen sich durch eine vergleichsweise niedrige Jugendarbeitslosigkeit und relativ stabile wirtschaftliche Verhältnisse aus. Es ist also naheliegend, dass andere Länder Interesse an solchen Berufsbildungssystemen bekunden und Überlegungen anstellen, ob und wie solche erfolgreichen Bildungsmodelle adaptierbar sind. Eine Besonderheit der traditionellen Berufsbildung hierzulande ist die Kooperation von Betr

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Damit die Kooperation zwischen den Akteuren gelingen kann, braucht es wirksame Strategien. Welche das sind und wie genau sie funktionieren, ist aber noch relativ unerforscht. Das Leading House Governance in Vocational and Professional Education and Training (GOVPET) beleuchtete in diesem Zusammenhang zwei zentrale Forschungsfragen: 1. Wie wird die dezentrale Zusammenarbeit der Akteure trotz allfälliger Schwierigkeiten umgesetzt und welche Rolle spielen öffentliche Steuerung und Bildungspolitik in der Sicherstellung von privaten Engagement der Akteure? Und 2. Wie können private Akteure davon überzeugt werden, auch dort Verantwortung zu übernehmen, wo der Nutzen (z.B. die Ausbildung gut qualifizierter Arbeitskräfte für den eigenen Betrieb) nicht sofort erkennbar ist, etwa bei der Anstellung weniger talentierter Jugendlicher.

Beide Forschungsfragen wurden in acht Projekten innerhalb des Leading Houses GOVPET untersucht, welches an vier Standorten angesiedelt ist: An der Universität St. Gallen unter der Leitung von Prof. Dr. Patrick Emmenegger, an der Universität zu Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Trampusch, an der Universität Lausanne unter Prof. Dr. Giuliano Bonoli und am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB IFFP IUFFP in Zollikofen unter der Leitung von Prof. Dr. Carmen Baumeler.

Am Standort Zollikofen wurde im Projekt „Sectoral differences in decentralised cooperation“ der Frage nachgegangen, wie professionelle Organisationen der Arbeitswelt ihre Verantwortung in der Implementierung von Ausbildungskonzepten und –inhalten in ihrem Berufsfeld wahrnehmen. Dabei wurde insbesondere auf die Heterogenität (z.B. in Bezug auf ihre Grösse, ihre Ausbildungstraditionen etc.) der verschiedenen OdA eingegangen. Die Studie fokussierte die Geschichte der ausgewählten Institutionen, ihre Struktur, Mitgliedschaften und finanzielle Ressourcen im Hinblick auf Unterschiede im Kooperationserfolg zwischen den verschiedenen Wirtschaftssektoren.

Methode

Empirisch-qualitativ, eigene Datenerhebung, semi-strukturierte Interviews

Publikationen
Präsentationen