Projekt

Laufbahnstudie EBA: Junge Berufsleute fünf Jahre nach Ausbildungsabschluss

Im Rahmen der vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik finanzierten Laufbahnstudie EBA wurden von 2007 bis 2010 die Berufsverläufe von Absolventinnen und Absolventen der ersten Kohorte der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) in den Berufen des Detailhandels und des Gastgewerbes gesamtschweizerisch verfolgt (Kammermann et al., 2009; Kammermann, 2010; Kammermann & Hättich, 2010).

Rido / Fotolia

Ergebnisse der Studie zeigen, dass die zweijährige Grundbildung eine gute Basis für positiv verlaufende Berufsbiografien darstellt: rund ein Viertel der Befragten nutzten die zweijährige Grundbildung als Sprungbrett, um in eine dreijährige Grundbildung überzutreten, welche in fast allen Fällen nach zwei weiteren Ausbildungsjahren erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die meisten der erwerbstätigen jungen Berufsleute verfügten zweieinhalb Jahre nach dem Arbeitsmarkteintritt über einen existenzsichernden Lohn sowie über stabile Anstellungsbedingungen (Kammermann, Stalder & Hättich, 2011). Somit zeigt sich, dass sich die Ausbildung für die Leistungsstärkeren unter den Leistungsschwächeren bewährt.

Ein weiterer Messzeitpunkt fünf Jahre nach Ausbildungsabschluss, der mit diesem Projekt realisiert wird, soll Aufschluss über folgende Fragen geben:

  • Wie gestalten sich die Berufsbiografien von jungen Personen am unteren Ende des Leistungsspektrums bis fünf Jahre nach Ausbildungsabschluss?
  • Wo stehen die Berufsleute mit EBA fünf Jahre nach Ausbildungsabschluss?
  • Welche Faktoren bestimmen Stabilität respektive Prekarität ihrer Erwerbs- und weiteren Ausbildungsverläufe?

Das Forschungsprojekt ermöglicht eine wirkungsorientierte Überprüfung der zweijährigen Grundbildung und liefert darüber hinaus Grundlagen für Verbesserungs- oder Änderungsmassnahmen.

Methode

Die Schweiz weit erste Kohorte von Berufsleuten mit eidgenössischem Berufsattest im Detailhandel und Gastgewerbe wird zur mittelfristigen Arbeitsmarktintegration befragt.

  1. Erhebungsmethode: teilstrukturierte Telefoninterviews mit der Gesamtkohorte (zu Bildungs- und Berufsverlauf, aktuellem Berufsfeld, Qualität der Arbeitssituation, erlebter Zufriedenheit, Lohn,...) (N=169).
  2. Erhebungsmethode: Qualitative Interviews mit einer Teilgruppe (stabile versus instabile Berufsverläufe): retrospektive Einschätzung der Erstausbildung, differenzierte Angaben zum Verlauf der individuellen Berufsbiographie, wahrgenommene Zukunftsperspektiven (N=10-20).
Publikationen
Präsentationen