Projekt

Laufbahnstudie im Sozialbereich

Auch im Sozialbereich zeichnet sich ein Mangel an Fachkräften ab. Dieser Herausforderung begegnet die Dachorganisation der Schweizerischen Arbeitswelt Soziales, SAVOIRSOCIAL, mit gezielten Massnahmen.

Kinder malen mit Erzieher im Kindergarten
Adobe Stock/Robert Kneschke

Um dafür eine klare Informationsgrundlage zu erhalten, führte das EHB für SAVOIRSOCIAL vertiefte Studien zu den Ausbildungs- und Erwerbsverläufen und den Arbeitsbedingungen von Lernenden, Studierenden und Beschäftigten im Sozialbereich durch. Es wurde insbesondere untersucht, welche Faktoren den Einstieg und Verbleib in der Branche sowie den Ausstieg aus dem Sozialbereich beeinflussen. 

Methode

Die Laufbahnstudie wurde in drei Teilprojekten zwischen August 2016 und September 2019 durchgeführt. Sie beinhaltete eine Längsschnittbefragung von Lernenden EFZ und Studierenden HF, eine Arbeitnehmendenbefragung sowie eine Befragung von Aussteigerinnen und Aussteigern aus dem Sozialwesen.

  • Sep 16 – Dez 16
    Erste Welle der Längsschnittbefragung der Lernenden EFZ und Studierenden HF Soziales im letzten Ausbildungsjahr
  • Feb 17 – Mai 17
    Querschnittbefragung der Arbeitnehmenden im Sozialbereich
  • Feb 17 – Jan 18
    Quantitative und qualitative Befragung von Aussteigerinnen und Aussteigern aus dem Sozialbereich
  • Dez 18 – Mar 19
    Zweite Welle der Längsschnittbefragung der ehemaligen Lernenden EFZ und Studierenden HF Soziales eineinhalb Jahre nach Abschluss

Die Ausbildungs- und Erwerbsverläufe und ihre Einflussfaktoren wurden mit quantitativen deskriptiven und multivariaten Analysemethoden untersucht. Ergänzend wurden qualitative Methoden für die Analyse der Ausstiegsgründe aus dem Sozialwesen eingesetzt. Die Analysen zeigen auf, dass sich Ausbildungs- und Berufsmotive, Berufsverläufe bzw. deren Bestimmungsgründe in drei Arbeitsbereichen unterscheiden: der Kinder-, der Betagten- und der Behindertenbetreuung. Ebenfalls bestehen Unterschiede zwischen den Sprachregionen.

Praktischer Nutzen
Die Studienresultate liefern eine bisher fehlende Informationsgrundlage für Organisationen der Arbeitswelt Soziales, Betriebe im Sozialwesen, für höhere Fachschulen und Berufsfachschulen sowie für kantonale Bildungs- und Sozialdirektionen. Das bestehende Berufsbildungsangebot und die Arbeitsbedingungen in den Betrieben können neu bewertet und strategische Massnahmen für eine adäquate Fachkräftesituation geplant werden.

Publikationen
Transfer in die Praxis
Präsentationen