Projekt

Public Knowledge Infrastructure of Vocational Education and Training in Switzerland

Das Forschungsprojekt analysiert die öffentliche Wissensinfrastruktur des schweizerischen Berufsbildungssystems und bewertet ihre Wirksamkeit. Der Begriff „öffentliche Wissensinfrastruktur“ bezieht sich auf Formen von öffentlich finanzierter und diskutierter Wissensproduktion, des Wissensaustausches und dessen Anwendung.

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Das Projekt beschreibt das Entstehen, die Verbreitung und die Umsetzung von Wissen in der schweizerischen Berufsbildung, mit dem Ziel, deren Qualität zu erhöhen. Bei der Erreichung dieses Ziels kommt der systematisch und methodisch kontrollierten, reflexiven Produktion und Interpretation von Wissen eine grosse Bedeutung zu, dies im Unterschied zum nichtreflexiven Alltagswissen oder persönlichen, nicht verallgemeinerbaren Erfahrungen. Generell kann die systematische Wissensproduktion und Interpretation im Bereich der Berufsbildung wie folgt strukturiert werden: a) Wissen wird spezifisch für Lern- und Lehrzwecke erzeugt oder b) Wissen wird für die Steuerung des Berufsbildungssystems erarbeitet. Beim Wissenstransfer von der Forschung in die Berufsbildungspraxis sind zwei unterschiedliche Zielgruppen auszumachen.

Falls die Zielgruppe aus Berufsbildungsverantwortlichen (v.a. BerufsfachschullehrerInnen und BerufsbildnerInnen), Lernenden oder Organisationen der Arbeitswelt besteht, sollte die systematische Wissensproduktion zu einer evidenzbasierten Praxis führen. Besteht die Zielgruppe aus EntscheidungsträgerInnen in der Berufsbildung oder der öffentlichen Verwaltung, sollte die Wissensproduktion in eine evidenzbasierte Politik münden. Der Beitrag weist folgende Gliederung auf: Zuerst werden die Besonderheiten des Schweizer Berufsbildungssystems dargestellt, gefolgt von einem Überblick über seine Steuerungsstruktur.

Besondere Beachtung wird dann dem Berufsbildungsgesetz geschenkt (BBG, SR 412.10), das 2002 einen wichtigen Meilenstein bei der Institutionalisierung der öffentlichen Wissensinfrastruktur der Schweiz darstellte. Weiter werden die Initiativen der führenden Akteure dieser Infrastruktur vorgestellt und die bestehenden Formen des Wissensaustauschs beschrieben.

Den Schluss des Artikels bildet eine Beurteilung der öffentlichen Wissensinfrastruktur des schweizerischen Berufsbildungssystems.