Auszeichnung für die Plattform Realto
Die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung verleiht ihren ersten Berufsbildungspreis der Plattform Realto. Mitausgezeichnet wird damit auch EHB-Professor Alberto Cattaneo. Ein weiteres EHB-Projekt zur Rolle von betrieblichen Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern war für den Preis nominiert.
Forschende der ETH Lausanne, der Universität Freiburg und Forschende der EHB um Professor Alberto Cattaneo tüfteln seit Jahren an der Plattform Realto, welche die Kommunikation zwischen den drei Lernorten Berufsfachschule, Betrieb und überbetriebliche Kurse erleichtert. Nun haben sie für ihre Arbeit den erstmals verliehenen Anerkennungspreis der Schweizerischen Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB) gewonnen.
Anlässlich der heutigen Onlinetagung der SGAB wurde der mit 5000 Franken dotierte Preis stellvertretend für das ganze Team an Professor Jean-Luc Gurtner von der Universität Freiburg übergeben. Mit dem Preis will die SGAB alle zwei Jahre Projekte auszeichnen, die durch den Transfer qualitativ guter Berufsbildungsforschung in die Praxis auffallen. Gesponsert wird der Preis von der EHB, der Universität Zürich und der PH Zürich.
Eine Brücke zwischen den Lernorten
Das kostenlose Onlinetool Realto will die Kluft zwischen der Berufsfachschule und dem Arbeitsplatz überbrücken. In der Schule können theoretische Konzepte durch praktische Arbeitsbeispiele der Lernenden veranschaulicht werden. Am Arbeitsplatz wiederum können praktische Erfahrungen durch verschiedene Medien erfasst und für reflektive Aktivitäten genutzt werden. Lehrpersonen können etwa den Auftrag erteilen, Fotos vom Arbeitsplatz zu einem Thema zu erstellen, die dann in der Berufsfachschule verwendet werden. Zugleich können die Lernenden mit Realto Lerndokumente erstellen, die den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern in den Betrieben zur Beurteilung vorgelegt werden können.
Weitere Projekte nominiert
Eine Nomination für den diesjährigen Preis erhielt ausserdem das Projekt «Betriebliche Berufsbildnerinnen und Berufsbildner und ihre Schlüsselrolle bei der beruflichen Sozialisierung» von EHB-Professorin Nadia Lamamra. Das Projekt nutzte mit einem Bericht und Artikeln für die Öffentlichkeit sowie mit vorgeschlagenen Massnahmen unterschiedliche Methoden der populärwissenschaftlichen Erläuterung und Verbreitung. Am Schluss wurde die Projektergebnisse zusammen mit den Ergebnissen früherer Studien in einer interaktiven Ausstellung präsentiert. Die Ausstellung zeigt, wie eine Berufslehre aussehen kann – vom Abschluss des Lehrvertrags bis zum Erhalt des Diploms. Die dritte Nomination ging an die Universität St. Gallen für das Projekt «Unternehmerisches Denken und Handeln an Berufsfachschulen der Schweiz – Effektive Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen» unter der Leitung von Professorin Susan Müller.