Schritt 7: Datenauswertung, Interpretation und Bewertungssynthese

Nach der Durchführung der Erhebungen sind die Daten im siebten Schritt des Evaluationsprozesses systematisch aufzubereiten, um sie der weiteren Auswertung zugänglich zu machen. Daraufhin ist eine genaue Datenprüfung vorzunehmen.

Frau vor Monitor

Für die Beantwortung der Evaluationsfragestellungen sind die Auswertung und Interpretation der Daten notwendig. Auswerten bedeutet dabei zunächst, Daten zu zählen, zu zerlegen und zu gruppieren, und zwar auf einer stark beschreibenden Ebene. Bei grossen Datensätzen werden die Daten anhand statistischer Masszahlen beschrieben. Interpretieren bedeutet, den in den Daten bestehenden Zusammenhängen deutenden oder erklärenden Sinn zuzuschreiben. Beide Aktivitäten lassen sich in der Praxis nicht scharf voneinander abgrenzen. Je weiter man in der Auswertung fortschreitet, desto grösser wird – grob gesprochen – der Interpretationsanteil. Um wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen, ist es unabdingbar, das Vorgehen bei Auswertung und Interpretation zu dokumentieren, sodass andere dessen Schlüssigkeit nachvollziehen und kritisch beurteilen können.

Abschliessend gilt es, den Evaluationsgegenstand zu bewerten. Dies kann durch die Evaluierenden, die Beteiligten und Betroffenen oder gemeinsam erfolgen. Entscheidend ist, auf Basis welcher Kriterien und nach welchen Regeln die Bewertungen vorgenommen werden. Bewertungen müssen aus den empirischen Daten – über die Zwischenschritte von Auswertung und Interpretation – unter Rückgriff auf die zuvor festgelegten Kriterien begründet werden.

Dies geschieht in der Bewertungssynthese mit zwei zentralen Aufgaben: Zum einen müssen die verschiedenen Kriterien gewichtet werden, damit es z. B. möglich wird, eine vergleichende Bewertung bei einem inhaltlich etwas erfolgreicheren gegenüber einem preislich etwas kostengünstigeren Evaluationsgegenstand vorzunehmen. Zum anderen müssen unterschiedliche Sichtweisen gewichtet werden, wenn z. B. verschiedene Beteiligten und Betroffenen Kriterien als unterschiedlich relevant erachten. Im Idealfall erfolgen diese Gewichtungen zeitgleich mit der Festlegung der Kriterien und vor Kenntnis der Datenauswertungen.

Festzuhalten ist, dass jede Evaluation eine Bewertung erfordert. Erst mit einer Bewertung kann aus einer beschreibenden Analyse oder Untersuchung eine Evaluation werden.

Nachdem die Daten aus den verschiedenen Datenerhebungen vorliegen, können diese von der Evaluatorin ausgewertet, zusammengefasst und beschreibend aufbereitet werden. Daraufhin erfolgt die Bewertung der Äpfel entlang der zuvor bestimmten Kriterien.