Die digitalen Kompetenzen in der Berufsbildung verbessern

Die Coronakrise hat die Entwicklung der digitalen Kompetenzen von Lehrkräften beschleunigt. Sie zeigte den Lehrpersonen auch Möglichkeiten auf, wie sie Lernende punktuell und individuell besser begleiten können. Eine Umfrage des EHB, an der von Juni bis September 2020 insgesamt rund 3 400 Lehrkräfte aus der ganzen Schweiz teilgenommen haben, zeichnet ein Bild von der aktuellen Situation. Deutlich wird dabei: Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial.

Die digitalen Kompetenzen von Berufsfachschullehrkräften in der Schweiz liegen im Schnitt der Werte anderer Studien, die dazu in Europa gemacht wurden. Das heisst auch: Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial. Dabei zeigt sich, wie bedeutend Weiterbildungen sind: Wer zu Themen der digitalen Transformation eine Weiterbildung absolviert hat, schnitt in Bezug auf die digitalen Kompetenzen in der Umfrage besser ab. Zugleich gibt die Mehrheit der Lehrpersonen an, dass eine spezifische Weiterbildung nötig ist, um digitale Hilfsmittel effizient in den Unterricht einbinden zu können.

Die Pandemie als Katalysator

Die Coronakrise hat den Erwerb digitaler Kompetenzen beschleunigt und dazu beigetragen, dass die Lehrpersonen mehr digitale Instrumente eingesetzt haben und sich das Spektrum der verwendeten Tools erweitert hat. Dadurch ist auch die Einstellunggegenüber solchen Toolspositiver geworden, Lehrpersonen empfinden sie als nützlicher.

Die Daten zeigen zudem, dass der Einsatz digitaler Technologien im Unterricht stark zugenommen hat.Die meisten Lehrkräfte gedenken mit diesen auch weiterhin zu arbeiten. Die Forschenden des EHB gehen davon aus, dass immer mehr digitale Hilfsmittel Eingang in den Unterricht finden und die Qualität des Unterrichts dadurch steigen wird.

3 400 Lehrpersonen befragt

In den letzten Jahren wurden unterstützt durch den Bund vermehrt Anstrengungen unternommen, um die digitalen Kompetenzen in der Berufsbildung zu fördern. Im Rahmen eines vom SBFI finanzierten Projekts startete ein Team von EHB-Forschenden deshalb eine Studie, um Daten dazu zu erheben, wie die Berufsfachschullehrkräfte ihre eigenen digitalen Kompetenzen sowie den Stand der digitalen Entwicklung ihrer Schuleeinschätzen. Dabei wurde auch gefragt, inwieweit sich die Einführung digitaler Hilfsmittel durch die COVID19-Massnahmen beschleunigt hat. Zwischen Juni und September 2020 hat das EHB schweizweit rund 3 400 Lehrpersonen befragt. Der Bericht zu den Resultaten zeichnet ein Bild der aktuellen Situation. Damit kann er als Grundlage für weitere Entwicklungen in der Digitalisierung der Berufsbildung dienen.