Schritt 10: Evaluation der Evaluation
Im zehnten Schritt des Evaluationsprozesses kann die Evaluation selbst Gegenstand einer Evaluation werden. Es sollte eine professionelle Verpflichtung sein, die geleistete Arbeit zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten für künftige Evaluationen abzuleiten (Meta-Evaluation).
In einer Meta-Evaluation geht es um die systematische Beschreibung und Bewertung einer oder mehrerer Evaluationen. Die Meta-Evaluation unterscheidet sich von der Evaluationssynthese, welche die Ergebnisse mehrerer Evaluationen, meist beschreibend, zusammenführt und bewertet. Sie ist auch nicht mit der Methode der Meta-Analyse zu verwechseln, welche insbesondere quantitative Ergebnisse von Studien oder Evaluationen mit ähnlichen Fragestellungen quantitativ vergleicht bzw. zusammenfasst.
Zur Bewertung von Evaluationen wurden in den zurückliegenden ca. 35 Jahren von nationalen und internationalen Fachgesellschaften «Evaluationsstandards» entwickelt und verabschiedet. Evaluationsstandards definieren die Anforderungen, die an Evaluationen gestellt werden, um Qualitätsmerkmalen gerecht zu werden. Sie sind – im Gegensatz zu den Minimal- oder Muss-Standards des Qualitätsmanagements – Sollstandards. Das heisst, sie beschreiben einen anzustrebenden Idealzustand, den eine Evaluation aufweisen soll, damit ihr hohe Güte oder Tauglichkeit zugesprochen werden.
Evaluationsstandards lassen sich als Planungs- sowie Checklisten bzw. Bewertungsraster verwenden, mit denen überprüft werden kann, ob im Evaluationsprozess alle Aufgaben professionell geplant und durchgeführt worden sind.
Mit der Evaluation der Evaluation ist diese abgeschlossen und der Evaluationszyklus schliesst sich, um gegebenenfalls nach einiger Zeit für den gleichen oder einen Nachfolge-Evaluationsgegenstand erneut zu beginnen.