Projekt

Dual-T – Phase III: Projekt 8 – Technologiegestützte Lernjournale

Die meisten Bildungspläne der beruflichen Grundbildung halten fest, dass die Lernenden im Verlaufe der Ausbildung regelmässig ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz und ihre berufliche Entwicklung in einem Lernjournal (LJ) dokumentieren müssen. Trotzdem hat das LJ, das von den Lernenden geführt und von den Berufsbildnerinnnen und -bildnern regelmässig eingesehen werden muss, noch einen geringen Stellenwert.

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Das Modell «Erfahrraum» setzt auf technologiegestützte Hilfsmittel, die dazu anregen, berufliche Erfahrungen zu reflektieren, und so den Lernprozess unterstützen. Im Sinne dieses Modells verfolgt dieses Projekt das Ziel, den Einsatz des LJ nicht auf die Dokumentierung von Erfahrungen am Arbeitsplatz zu beschränken, sondern das Instrument so zu nutzen, dass es die Interaktion zwischen den verschiedenen Lernorten, d. h. Berufsfachschule, Arbeitsplatz und überbetriebliche Kurse, begünstigt. Mithilfe technologiegestützter Tools könnte das Lernjournal zu einem verbindenden Element zwischen den drei Lernorten werden.

Vor diesem Hintergrund befasst sich das Projekt mit folgenden Forschungsfragen:

  • Welche Anforderungen muss ein technologiegestütztes Lernjournal erfüllen, damit es für den Grossteil der Bildungsgänge der beruflichen Grundbildung verwendet werden kann?

Diese Projektphase umfasst neben der Machbarkeitsstudie die Analyse, Konzeption, Planung und Entwicklung einer technologischen Lösung, die die Erwartungen der unterschiedlichen Akteure der beruflichen Grundbildung erfüllen kann.

  • Wie kann ein technologiegestütztes Lernjournal den Erwerb von schulischem Wissen unter Einbezug der Erfahrungen der Lernenden am Arbeitsplatz so unterstützen, dass dieses Wissen an den Arbeitsplatz (zurück) transferiert und dort sinnvoll genutzt werden kann? Unter welchen Voraussetzungen kann ein technologiegestütztes Lernjournal diesen Wissenstransfer begünstigen?

In dieser Projektphase stehen das Design und das Erproben von Unterrichtsszenarien im Vordergrund, die auf technologiegestützten Lernjournalen basieren und 1) das Modell des Erfahrraums vervollständigen sowie 2) eine wirksame Koordination zwischen den Akteuren der drei Lernorte begünstigen.

Methode

In diesem Projekt kommt ein designbasierter Ansatz zur Anwendung (Brown 1992; Collins 1992; DBRC 2003), der im Wesentlichen folgende Schritte umfasst:

  • Identifikation und Analyse der Nutzeranforderungen. Hierfür werden verschiedene Akteure aus unterschiedlichen Berufen befragt.
  • Einsatz eines Fragebogens zwecks Generalisierung und Bestätigung der Ergebnisse der qualitativen Analyse.
  • Entwicklung eines «vielseitig nutzbaren Lernjournals» (Realto) mit den Funktionalitäten, die in der ersten Projektphase identifiziert wurden.
  • Usability-Test des Realto-Prototyps mit vier ausgewählten Berufen (Bekleidungsgestalter, Multimediaelektronikerin, Florist, Zimmerin).
  • Identifikation der pädagogischen Voraussetzungen für eine effektive Implementierung von Realto; Gestaltung von Lernszenarien, die ein besseres Zusammenspiel zwischen den Lernorten sowie die Entwicklung von Praktiken für die Wissensverwertung in den ausgewählten Berufen begünstigen.

Wiederholung der Studie mit verfeinerten Szenarien. Längsschnittmessungen zur Reflexion und zum Erfahrungstransfer zwischen den Lernorten.

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