Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ

Im Ausbildungsjahr 2016/17 befanden sich gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik insgesamt 2155 Lernende in der dreijährigen Ausbildung zum/zur Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ. Für die Lernenden der ersten beiden Lehrjahre galt zu diesem Zeitpunkt bereits die neue Bildungsverordnung vom 8. August 2014. Für die Lernenden des dritten Lehrjahres war noch die Bildungsverordnung vom 6. Dezember 2006 massgebend.

Eine Gruppe junger Frauen und Männer mit Berufsutensilien in der Hand
KOM EHB

Unter den Lernenden befanden sich 6,7 Prozent Frauen sowie 12,9 Prozent erwachsene Lernende (über 25 Jahre alt). 5,7 Prozent der Lehrverhältnisse entfielen auf eine verkürzte Ausbildung. Die nachfolgende Auswertung beruht auf 97 verschiedenen Lehrbetrieben mit insgesamt 139 Lernenden in verschiedenen Lehrjahren. Die Berufsmaturitätsquote (BM 1)betrug in dieser Stichprobe 3,1 Prozent.

Übersicht über Kosten und Nutzen

Mit einer Lehre im Beruf Fachmann oder Fachfrau Betriebsunterhalt erzielt ein Ausbildungsbetrieb im Durchschnitt pro Lehrverhältnis einen Nettonutzen von fast 26 000 Franken über drei Lehrjahre. Die Nettonutzen fallen dabei recht konstant in allen Lehrjahren an. Zwar steigen die produktiven Leistungen vor allem vom zweiten zum dritten Lehrjahr deutlich an, aber die Bruttokosten steigen in ähnlichem Ausmass an.

Tabelle 1: Bruttokosten, produktive Leistungen und Nettonutzen

Lehrjahr123Total
Bruttokosten25 12028 47032 17085 750
+/-3 8204 2503 7208 030
Prod. Leistungen 33 44036 66041 460111 560
+/-5 0902 6602 8105 660
Nettonutzen8 3308 1809 29025 800
+/-5 4104 1304 4508 970

© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)

 

Die Bruttokosten im Detail

Für den Anstieg der Bruttokosten über die Lehrzeit sind gemäss Abbildung 1 vor allem die Lehrlingslohnkosten verantwortlich. Die Personalkosten sind dagegen über die Lehrzeit recht konstant. Material-, Anlage- und sonstige Kosten sind im Vergleich zu den Lohnkosten für Lernende und Personal weniger bedeutend.

Abbildung 1: Bestandteile der Bruttokosten

Bei den Lehrlingslöhnen (Tabelle 2) zeigt sich im ersten Lehrjahr erst eine geringe Streuung zwischen den Betrieben, erkennbar an der geringen Differenz zwischen dem 25. und 75. Perzentil. Im zweiten und dritten Lehrjahr zeigt sich hingegen eine etwas grössere Streuung als in vielen anderen dreijährigen EFZ-Ausbildungen. Im dritten Lehrjahr verdienen 25 Prozent der Lernenden 1180 Franken pro Monat oder weniger, während ebenfalls 25 Prozent 1400 Franken oder mehr erhalten.

Tabelle 2: Bruttomonatslöhne der Lernenden

Lehrjahr 123
25. Perzentil6979001 180
Median 7131 0001 250
75. Perzentil7501 2001 400

© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)

Produktive und unproduktive Zeiten am Arbeitsplatz

Im ersten Lehrjahr sind die Lernenden gemäss der Abbildung 2 am betrieblichen Arbeitsplatz zu fast 80 Prozent ihrer Zeit produktiv tätig. Dabei erledigen sie überwiegend Tätigkeiten, die sonst von ungelernten Arbeitskräften im Betrieb ausgeführt werden müssten. Der Anteil an Fachkraft-Tätigkeiten steigt über die Lehrzeit an, bleibt jedoch auch im dritten Lehrjahr unter 40 Prozent. Die Betriebe schätzen den Leistungsgrad ihrer Lernenden bei Fachkraft-Tätigkeiten im Vergleich zu Fachkräften im Betrieb mit 43 Prozent (1. Lehrjahr), 54 Prozent (2.) und 73 Prozent (3.) ein.

Abbildung 2: Zeitanteile der Lernenden am betrieblichen Arbeitsplatz

Nutzen aus der Übernahme von Lernenden

Wenn Betriebe Fachmänner oder Fachfrauen Betriebsunterhalt vom externen Arbeitsmarkt rekrutieren, fallen für die Rekrutierung (Auswahlverfahren und Einarbeitung) im Durchschnitt gut 13 200 Franken an Kosten an. Durch die Weiterbeschäftigung von eigenen Lernenden – statt Rekrutierung über den externen Arbeitsmarkt – sparen die Betriebe im Schnitt pro Lehrverhältnis rund 4400 Franken an solchen Rekrutierungskosten ein.

Impressum

Die vorliegende Berufsauswertung basiert auf der vierten Kosten-Nutzen-Erhebung der beruflichen Grundbildung. Der Hauptbericht und Informationen zur Erhebung sind verfügbar unter www.ehb.swiss/obs/kosten-nutzen-betriebe
Autoren der Berufsauswertungen: Alexander Gehret, Manuel Aepli, Andreas Kuhn, Jörg Neumann, Fabian Sander, Jürg Schweri