Sanitärinstallateur/in EFZ
Im Ausbildungsjahr 2016/17 befanden sich gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik insgesamt 2291 Lernende in der dreijährigen Ausbildung zum/zur Sanitärinstallateur/in EFZ nach der Bildungsverordnung vom 12. Dezember 2007. Unter den Lernenden befanden sich 1,7 Prozent Frauen sowie 4,7 Prozent erwachsene Lernende (über 25 Jahre alt). 9,1 Prozent der Lehrverhältnisse entfielen auf eine verkürzte Ausbildung.
Die nachfolgende Auswertung beruht auf 56 verschiedenen Lehrbetrieben mit insgesamt 92 Lernenden in verschiedenen Lehrjahren. Die Berufsmaturitätsquote (BM 1) betrug in dieser Stichprobe 2,1 Prozent.
Übersicht über Kosten und Nutzen
Die Tabelle 1 zeigt, dass ein durchschnittliches Lehrverhältnis den Betrieben einen Nettonutzen von rund 25 000 Franken über die ganze Lehrzeit bringt. Dabei fallen in jedem Lehrjahr Nettonutzen an, weil Bruttokosten und produktive Leistungen über die Lehrzeit in ähnlichem Masse ansteigen. In der letzten Kosten-Nutzen-Erhebung zum Lehrjahr 2009/10 (Strupler & Wolter 2012) resultierte ein sehr ähnliches Total an Nettonutzen von 22 700 Franken.
Tabelle 1: Bruttokosten, produktive Leistungen und Nettonutzen
Lehrjahr | 1 | 2 | 3 | Total |
---|---|---|---|---|
Bruttokosten | 24 100 | 26 230 | 29 160 | 79 490 |
+/- | 4 310 | 3 500 | 3 990 | 8 680 |
Prod. Leistungen | 31 870 | 35 320 | 37 440 | 104 640 |
+/- | 4 560 | 3 680 | 3 230 | 7 840 |
Nettonutzen | 7 770 | 9 090 | 8 280 | 25 150 |
+/- | 6 510 | 5 750 | 5 430 | 12 690 |
© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)
Die Bruttokosten im Detail
Die durchschnittlichen Bruttokosten (Abbildung 1) steigen über die Lehrjahre vor allem wegen der steigenden Lehrlingslöhne. Die Personalkosten sind im ersten Lehrjahr gleich hoch wie die Lehrlingslohnkosten, werden danach jedoch von diesen überholt. Bei den Personalkosten sind vor allem die von den Ausbildnerinnen und Ausbildnern geleisteten Ausbildungsstunden pro Woche massgeblich. Pro lernender Person betragen sie durchschnittlich 4,6 Stunden im ersten, 4,0 Stunden im zweiten und 3,4 Stunden im dritten Lehrjahr. Neben den Lehrlingslohnkosten und den Personalkosten sind die übrigen Kostenbestandteile verhältnismässig klein.
Abbildung 1: Bestandteile der Bruttokosten
Die Brutto-Lehrlingslöhne pro Monat sind in der Tabelle 2 dargestellt. Die angegebenen Perzentile liefern einen Hinweis auf die Streuung der Löhne zwischen den Betrieben. Dass das 25. und 75. Perzentil kaum voneinander abweichen, bedeutet, dass die Lohnstreuung gering ist und sehr viele Betriebe die gleichen Löhne bezahlen.
Tabelle 2: Bruttomonatslöhne der Lernenden
Lehrjahr | 1 | 2 | 3 |
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25. Perzentil | 700 | 900 | 1 100 |
Median | 750 | 900 | 1 100 |
75. Perzentil | 750 | 1 000 | 1 100 |
© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)
Produktive und unproduktive Zeiten am Arbeitsplatz
Im ersten Lehrjahr verbringen die Lernenden noch fast einen Viertel ihrer Zeit im Betrieb mit Übungen, bei denen kein produktiver Beitrag für den Lehrbetrieb anfällt (Abbildung 2). Die Lernenden werden noch selten für Tätigkeiten einsetzt, die sonst von ausgebildeten Fachkräften ausgeübt werden. Nach Einschätzung der befragten Betriebe erzielen sie bei solchen Tätigkeiten im ersten Lehrjahr auch nur einen Leistungsgrad von 28 Prozent im Vergleich zu einer ausgebildeten Fachkraft im Betrieb. Dafür werden die Lernenden häufig für einfachere Tätigkeiten eingesetzt, die auch von Arbeitskräften ohne abgeschlossene Berufsausbildung ausgeübt werden könnten. Im zweiten Lehrjahr steigt der Zeitanteil der Fachkraft-Tätigkeiten deutlich an, im dritten macht er den grössten Teil der Zeit im Betrieb aus, nämlich 44 Prozent. Allerdings bleibt der Anteil der Ungelernten-Tätigkeiten mit 39 Prozent beachtlich. Der Leistungsgrad bei Fachkraft-Tätigkeiten steigt auf 49 Prozent im zweiten und 71 Prozent im dritten Lehrjahr.
Abbildung 2: Zeitanteile der Lernenden am betrieblichen Arbeitsplatz
Nutzen aus der Übernahme von Lernenden
Zunächst wurden die Kosten für die Rekrutierung von ausgebildeten Sanitärinstallateuren und -installateurinnen über den externen Arbeitsmarkt erhoben. Diese betragen im Schnitt 11 800 Franken für eine Rekrutierung, einschliesslich der Kosten für Auswahlverfahren und Einarbeitung. Durch die Weiterbeschäftigung von eigenen Lernenden – statt Rekrutierung über den externen Arbeitsmarkt – sparen die Betriebe im Schnitt pro Lehrverhältnis rund 6200 Franken an solchen Rekrutierungskosten ein.
Impressum |
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Die vorliegende Berufsauswertung basiert auf der vierten Kosten-Nutzen-Erhebung der beruflichen Grundbildung. Der Hauptbericht und Informationen zur Erhebung sind verfügbar unter www.ehb.swiss/obs/kosten-nutzen-betriebe |