Müsste der IQ durch emotionale Intelligenz ergänzt werden?

Wir alle wissen, was der Intelligenzquotient (IQ) bedeutet. Vor mehr als hundert Jahren wurde der erste Intelligenztest in Frankreich eingeführt und seither hat sich ein hoher IQ in der ganzen Welt als erwünschte Eigenschaft, etwa bei der Wahl eines potenziellen Partners, etabliert. Und doch hat sich seit der Einführung des IQ einiges verändert. So liegt etwa die Lebenserwartung heute deutlich höher als früher, verbesserte Lebensbedingungen haben zu einem starken Bevölkerungswachstum geführt, die Industrialisierung und technologische Innovation haben nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Art und Weise, wie wir arbeiten und mit anderen interagieren, verändert. Trotz dieses umfassenden Wa

Teamarbeit, Partnerschaft und soziale Verbindungen in der Wirtschaft gehen Hand in Hand, die Hand verschiedener Menschen verbindet sich, die Kraft der freiwilligen Wohltätigkeitsarbeit, der Stapel von Menschen reicht sich die Hand.
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Prof. Dr. Marina Fiori (EHB) und Prof. Dr. Elsbeth Stern (ETH) haben im SNF-Magazin Horizonte darüber diskutiert, ob das traditionelle Konzept des Intelligenzquotienten IQ noch zeitgemäss ist oder ob es durch das Konzept der emotionalen Intelligenz ergänzt werden sollte. Beide Forscherinnen vertreten eine klare Haltung, kommen aber zu unterschiedlichen Schlüssen. Marina Fiori regt neue Überlegungen dazu an, wie Individuen im 21. Jahrhundert «intelligent» sein können. Sie schlägt vor, die Art und Weise, wie Menschen Emotionen nutzen und Informationen über Emotionen zur Unterstützung des Denkens und Handelns einsetzen, auch bekannt als emotionale Intelligenz, bei der Erfassung des IQ zu berücksichtigen.