Projekt

Digitale Transformation in Schweizer Berufsfachschulen: erleichternde und hemmende Faktoren des Digitalisierungsprozesses an Berufsfachschulen

Die zunehmende Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und die kontinuierlichen technologischen Entwicklungen haben zu einer digitalen Transformation unserer Gesellschaft geführt, die sich nicht nur auf die globale Wirtschaft und den Alltag der Menschen auswirkt, sondern auch auf das Schulbildungssystem.

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Durch die Einführung und Übernahme von technologischen Hilfsmitteln und digitale Medien durch viele Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler, die aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den Schulbetrieb immer weiter verbreitet und notwendig werden, verändern sich Lern- und Lehrmethoden erheblich. Es ist daher notwendig, dass diese Veränderungen und die daraus folgende digitale Transformation des Bildungssystems den Bedürfnissen der Lehrpersonen und der Schülerinnen und Schüler gerecht werden.

Im Prozess der digitalen Transformation in den Schulen der Sekundarstufe II spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Unter den kontextbezogenen Faktoren sind die Verfügbarkeit und Angemessenheit der digitalen Infrastruktur (z. B. Computer, interaktive Whiteboards, LMS und Cloud) notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzungen. Auch die Schulleitung spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle, da sie für die Steuerung des digitalen Wandels innerhalb der Schulen verantwortlich ist, aber auch dieser zweite systembezogene Faktor ist nicht ausreichend. Tatsächlich werden vor allem kompetente Lehrpersonen benötigt, die wissen, wie digitale Hilfsmittel sinnvoll und effizient einsetzt werden können, um damit einen guten Unterricht zu gestalten, und damit angemessene Überzeugung und Werte über die Bedeutung und Effektivität von neuer Technologie im Unterricht ein Vorteil sind.

Erstes Ziel des Dissertationsprojekts ist es, die Interaktion zwischen den kontextuellen und systembezogenen Faktoren zu untersuchen, die die digitale Transformation der Sekundarschulen in der Schweiz beeinflussen, wobei der Fokus auf Berufsfachschulen liegt. Da die Qualität der Technologieintegration nicht nur davon abhängt, wie häufig, sondern auch, wie digitale Werkzeuge und Ressourcen beim Lehren und Lernen eingesetzt werden, wird das zweite Ziel darin bestehen, die verschiedenen Arten der von den Berufsschullehrpersonen vorgeschlagenen Unterrichtsaktivitäten zu untersuchen. Anhand des Modells Interactive, Constructive, Active, and Passive (Chi, 2014), das diese Tätigkeiten nach der erforderlichen kognitiven Leistung der Schülerinnen und Schüler unterscheidet, sollen mögliche Verfahren für die Bewertung der Qualität der Technologieintegration im Unterricht entwickelt werden. Ein drittes Ziel des Projekts ist schliesslich, die Kompetenzen zu bestimmen, die die digitale Transformation von Lehrpersonen erforderlich macht.

Die zentralen Fragen, die im Rahmen dieser Dissertation untersucht werden sollen, sind folgende:

  1. Was sind die kontextuellen und systembezogenen Faktoren, die den Prozess der digitalen Transformation von Berufsfachschulen in der Schweiz beeinflussen und erklären?
  2. Wie werden Technologien in den Unterricht integriert, und wie kann deren Qualität beurteilt werden?
  3. Welche Kompetenzen sind für eine effektive Integration von Technologien in den Unterricht erforderlich, und wie können die Lehrpersonen an Berufsfachschulen beim Aufbau dieser Kompetenzen unterstützt werden?

Betreuende Dissertation:

Methode

Im Zentrum des Projekts stehen die Lehrpersonen der Schweizer Berufsfachschulen.

In der ersten Phase des Projekts werden anhand von Fragebögen quantitative Daten gesammelt. Diese Informationen beziehen sich auf den Zugang zu digitalen Geräten, die Unterstützung der Schulleitung bei der digitalen Transformation, die Führungsrollen innerhalb der Schule, die technologischen Kompetenzen und Wissen, die persönliche Einschätzung der Wirksamkeit von Lehr- und Lerntechnologien, die persönliche Einstellung zur digitalen Transformation und den wirksamen Einsatz von Technologien. In der zweiten Phase werden Interviews und Fokusgruppen durchgeführt mit dem Ziel, die Schlüsselfaktoren zu bestimmen, die die digitale Transformation in Berufsfachschulen unterstützen und fördern.