Projekt

Domänenspezifische Vorstellungen von Lehrpersonen in der beruflichen Grundbildung zu Financial Literacy

Mit dem Dissertationsprojekt wird eine zentrale Frage der Lehr-Lernforschung bearbeitet. Es wird speziell für den Allgemeinbildenden Unterricht (ABU) an Berufsfachschulen untersucht, über welche Vorstellungen (kognitive und nicht-kognitive Dispositionen) zu Financial Literacy die Lehrpersonen berichten.

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Dabei sind sowohl fachinhaltliche Vorstellungen als auch fachdidaktische Lehr-Lernvorstellungen Gegenstand der Untersuchung. Des Weiteren ist von Interesse, wie diese Vorstellungen mit dem unterrichtlichen Planen und Handeln der Lehrpersonen in Zusammenhang stehen. Obwohl Lehrpersonen die Qualität von Unterricht entscheidend mitbestimmen und sie spätestens seit den Ergebnissen der internationalen Leistungsstudien als zentrale Variable in Lehr-Lernprozessen wieder ins Blickfeld der fachdidaktischen und pädagogisch-psychologischen Forschung gerückt sind, fehlt es im Bereich der Berufsbildung an empirischer Evidenz. Dies führt zu folgenden Hauptfragestellungen:

  • Welche fachinhaltlichen Vorstellungen zu Financial Literacy haben ABU-Lehrpersonen?
  • Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich zwischen den fachinhaltlichen Vorstellungen von ABU-Lehrpersonen und bestehenden theoretischen Rahmenkonzepten von Financial Literacy ausmachen?
  • Welche fachdidaktischen Lehr-Lernvorstellungen im Bereich Financial Literacy haben ABU-Lehrpersonen?
  • Wie finden die fachinhaltlichen und fachdidaktischen Vorstellungen im Bereich Financial Literacy Niederschlag in der Unterrichtsplanung und im Unterricht?

 

Betreuerin Dissertation:

  • Prof. Dr. Carmela Aprea (Universität Mannheim)
Methode

Zur Beantwortung der Fragestellungen werden verschiedene methodische Zugänge kombiniert.

Zur Erfassung der Vorstellungen der Lehrpersonen werden zwei unterschiedliche Erhebungsmethoden verwendet, um die Ergebnisse inhaltlich zu validieren und somit ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Einerseits ist dies die Methode des „Concept Mapping“, andererseits werden Konstruktinterviews eingesetzt. Die gewonnenen Daten werden mittels phänomenographischer und inhaltsanalytischer Verfahren ausgewertet. Die Beschreibung der Unterrichtsplanung und des unterrichtlichen Handelns sowie deren Vergleich mit den Vorstellungen erfolgt hauptsächlich durch Unterrichtsbeobachtungen im Rahmen qualitativer Fallstudien. Für die Analyse der Unterrichtsplanung und des Unterrichts werden inhaltsanalytische Verfahren gewählt, um im Anschluss deren Zusammenhänge mit den Vorstellungen der Lehrpersonen aus den Concept Maps sowie den Angaben aus den Interviews zu beschreiben.