Projekt

Kosten und Nutzen Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF/FH aus der Sicht der Betriebe

Der Masterplan „Bildung Pflegeberufe“ von Bund, Kantonen und OdA Santé identifiziert für sämtliche Ausbildungsstufen in der Pflege den Handlungsbedarf und Massnahmen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf decken zu können. Ein Projekt in diesem Massnahmenkatalog ist die Durchführung einer Kosten-Nutzen-Analyse aus der Sicht der Ausbildungsbetriebe. Die Analyse für die tertiäre Stufe im Beruf Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF/FH wird am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung durchgeführt.

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Das Kosten-Nutzen-Verhältnis aus der Sicht der Betriebe ist eine wichtige Determinante für die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe (vgl. Schweri et al. 2003 bzw. Mühlemann et al. 2007). Der Masterplan „Bildung Pflegeberufe“ fordert deshalb die Analyse von Kosten und Nutzen auf sämtlichen Stufen der Pflegeausbildung. Das Ziel der Studie ist es, Transparenz zu schaffen und Grundlagen für die Bestimmung der Ausbildungsentschädigungen an die Betriebe zu liefern. Das Hauptziel des Masterplans ist die Sicherung des steigenden Fachkräftebedarfs in der Pflege und die Reduktion der Abhängigkeit von zugewandertem Fachpersonal.

Damit die heterogenen Strukturen in der Ausbildung genau erfasst und das Studiendesign festgelegt werden konnte, hat das EHB eine Vorstudie durchgeführt. Dabei wurden Gespräche mit Experten aus der Ausbildungspraxis in allen drei Versorgungsbereichen in der Deutsch- und Westschweiz auf Stufe Höhere Fachschule und Fachhochschule durchgeführt. Die Gespräche haben gezeigt, dass es für die Versorgungsbereiche Spitex und Langzeitpflege möglich ist, einen standardisierten Fragebogen zu verwenden, der direkt an die Betriebe gesendet werden kann. Für den Bereich der Akutspitäler muss das Vorgehen leicht anders gewählt werden, da aufgrund der Vielzahl an Organisationsformen der Ausbildung und der Betriebsgrössen keine vollständig standardisierte Erhebung möglich ist. Die Betriebe werden nun im Vorfeld der Erhebung einzeln kontaktiert, so dass festgelegt werden kann, welche Version des Fragebogens an welche Person(en) im Betrieb zugestellt werden kann.

Die Resultate der Studie sollen auf der einen Seite zeigen, wie gross der Aufwand der Betriebe für die Organisation und Durchführung der Praxisanteile in der Pflegeausbildung ist (Lohnkosten für die Studierenden und Ausbildner, Kosten für die Administration und Organisation, Kosten für Weiterbildungen der Mitarbeitenden, Kosten für Lehrlingswerkstätten usw.). Auf der anderen Seite soll aber auch aufgezeigt werden, wie hoch der produktive Beitrag der Studierenden während den Praktika ist, in dem sie unter anderem auch Arbeiten übernehmen, die ansonsten von ausgebildeten Fachkräften im Betrieb ausgeführt werden müssten.