Projekt

Modell zur Abgeltung der praktischen Ausbildungsleistung der Betriebe in nicht-universitären Gesundheitsberufen

Im Zuge der Einführung von Fallpauschalen (SwissDRG) wird die Finanzierung der betrieblichen Ausbildungsleistungen im Gesundheitswesen neu gestaltet.

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Das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) hat im Auftrag der Steuergruppe Masterplan Bildung Pflegeberufe eine Studie zu den Kosten und Nutzen der tertiären Ausbildungen in der Pflege erstellt (Link zur Studie). Basierend auf dieser Arbeit sowie weiteren Grundlagenerhebungen wurde im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) ein konkretes Modell zur Abgeltung der praktischen Ausbildungsleistungen der Betriebe in nicht-universitären Gesundheitsberufen entwickelt. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung durchgeführt.

Das Modell zur Abgeltung der praktischen Ausbildungsleistung musste verschiedene Zielsetzungen erfüllen. So sollte die Abgeltung pro Berufsgruppe/Ausbildungsstufe auf Grundlage der Nettonormkosten mit Pauschalbeiträgen festgelegt werden und wettbewerblich neutral sein (Ausgleich von Kosten und Nutzen). Weiter sollte das Modell gesamt-schweizerisch einheitlich  sowie für alle Versorgungsbereiche und Ausbildungsstufen anwendbar sein und für das Schulortsprinzip wie auch für das duale System eingesetzt werden können. Schliesslich sollte das Modell verständlich, einfach, praktikabel, berufsneutral und entwicklungsfähig sein.

Das Modell umfasst die Sekundär- und die (nicht-universitäre) Tertiärstufe und berücksichtigt folgende Berufe:

Tertiärstufe, FH:

  • Pflegefachfrau/Pflegefachmann
  • Physiotherapeut/in
  • Ernährungsberater/in
  • Hebamme
  • Ergotherapeut/in
  • Fachfrau/Fachmann medizinisch-technische Radiologie

Tertiärstufe, HF:

  • Pflegefachfrau/Pflegefachmann
  • Fachfrau/Fachmann Operationstechnik
  • Fachfrau/Fachmann medizinisch-technische Radiologie
  • Bio-medizinische Analytiker/in
  • Rettungssanitäter/in
  • Orthoptist/in

Sekundarstufe II:

  • Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe)
Methode

Eine breit zusammengesetzte Spurgruppe hatte die Kosten- und Nutzenelemente, welche durch das Modell abgedeckt werden sollen, definiert.

Kosten:

  • Rekrutierung und Selektion
  • Administration
  • Entschädigung Lernende / Studierende
  • Personalaufwand direkte Ausbildung
  • Personalaufwand indirekte Ausbildung
  • Personal- und Sachaufwand für LTT bzw. üK

 Nutzen:

  • Arbeitsleistung Lernende / Studierende

Die Differenz zwischen Kosten und Nutzen entspricht den Nettonormkosten; diese dienen als Grundlage für die Ermittlung der Abgeltung der praktischen Ausbildungsleistung. Das Modell stützt sich primär auf bestehende Daten sowie bestehende kantonale Vorgaben. Die Werte für die Kosten- und Nutzenelemente können nach Kanton und/oder Beruf (s.u.) differieren. Das erarbeitete Modell und der zugehörige Bericht inklusive Konzept zur Aktualisierung wurde der GDK für die weitere Verwendung übergeben.