Projekt

Multimedia learning theory and Immersive principle: Immersion zur Unterstützung der Berufsbildung

Immersive Technologien werden in der Berufsbildung immer wichtiger, denn wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sie sich für das Lernen von Abläufen sehr gut eignen. Die Berufsbildung bietet sich als idealer Umsetzungsbereich dieser Technologien an und könnte stark von ihnen profitieren. Dennoch gibt es noch viele nicht erforschte Aspekte des immersiven Lernens.

Futuristisches Technologiekonzept für die intelligente Industrie 4.0: Ingenieure nutzen künstliche Intelligenz in Kombination mit einem Augmented-Mixed-Virtual-Reality-Display, einem digitalen Zwilling mit 5g zur Steuerung eines Roboterarms in einer intelligenten Fabrik
Adobe Stock / Epstudio20

Der technologische Fortschritt ermöglicht heute eine grössere Verbreitung immersiver Technologien. Augmented reality, virtuelle Realität und 360°-Videoerfassung werden daher auch in der Berufsbildung Einzug halten. 

Im Rahmen der Theorie des multimedialen Lernens wurde untersucht, wie sich immersive Technologien zur Unterstützung von Lernvorgängen einsetzen lassen. Gemäss dem Immersive principle geht man davon aus, dass immersive Umgebungen im Vergleich zur Visualisierung durch herkömmliche Videos mehr Realismus vermitteln. Obwohl es noch keine Literaturübersicht zum Thema gibt, zeigen erste Untersuchungen, dass das Lernen von Abläufen von diesen Technologien stark profitieren könnte, dass sie beim Lernen von Inhalten jedoch eher gemischte Ergebnisse liefern.

In der Berufsbildung geht es oft um das Lernen von Prozeduren mit genauen Bewegungsabläufen, die in den überbetrieblichen Kursen und Praktika in Unternehmen vermittelt werden, um die in der Schule erworbenen theoretischen Kompetenzen in die Praxis umzusetzen. Die grosse Bedeutung des Lernens von Abläufen in der Berufsbildung macht diese zu einem idealen Bereich für die Einführung immersiver Technologien.

Neuste Forschungsergebnisse haben jedoch gezeigt, dass es Grenzen gibt, vor allem aufgrund des Fehlens longitudinaler Studien und in Bezug auf den Transfer der immersiv erworbenen Kompetenzen in die Realität. Obwohl Modelle, in denen die Verbindungen von Immersion, Sense of presence und Motivation analysiert wurden, anzudeuten scheinen, dass diese miteinander korrelieren, müssen die Ergebnisse noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.

Das Projekt hat zum Ziel, Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  1. Wie wirkt sich die durch den Einsatz immersiver Technologien gesteigerte Motivation auf die langfristigen Lernergebnisse aus?
  2. Wie beeinflusst die Immersion den Sense of presence? Welche Auswirkungen hat der Sense of presence auf die Motivation?
  3. Ist der Transfer in die Praxis tatsächlich besser, wenn die Ausbildung mit immersiven Technologien erfolgt?

Betreuende Dissertation:

Methode

Das Projekt konzentriert sich auf die Berufsbildung in der Schweiz und beruht auf der Sammlung quantitativer (durch Eyetracking, Handtracking und herkömmliche psychometrische Befragungen) und qualitativer Daten (durch Interviews mit qualitativ-quantitativen Methoden).