Upskilling: Erfolgsmodell Berufsmatura

Grafisch reduzierte Darstellung in 3D einer Industrie- und Forschungslandschaft
EHB/Christian Schöpfer

Die Anforderungen an Arbeitnehmende verändern sich. Neue, höhere und weiterführende Qualifikationen sind gefragt («upskilling»), insbesondere dort, wo die Technologisierung ganze Arbeitsbereiche eliminiert («deskilling»). Folgerichtig hat das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung OBS EHB im Jahr 2020 dem «Upskilling» einen Schwerpunkt gewidmet. Anlässlich einer virtuellen Tagung am 29. Oktober 2020 präsentierte das OBS seinen Trendbericht zum Thema Berufsmaturität (BM) und diskutierte seine Forschungsergebnisse mit den Verbundpartnern sowie Akteurinnen und Akteuren der Berufsbildung.

Der Trendbericht zeigt klar, dass die BM ein Erfolgsmodell ist und seit ihrer Einführung in den späten 1990er-Jahren massgeblich zur Erhöhung der Maturitätsquote beigetragen hat. So legte knapp ein Viertel der untersuchten Lernenden der beruflichen Grundbildung eine BM ab – rund 13 Prozent begleitend zur beruflichen Grundbildung (BM1) und rund 10 Prozent danach (BM2). Zwei Drittel aller BM-Absolvierenden nahmen ein Hochschulstudium auf, 35 Prozent davon wechselten dabei in ein anderes Fachgebiet als jenes, das sie in der Grundbildung belegt hatten.

Allerdings hält der Bericht auch fest, dass die Zahlen der BM in den letzten Jahren stagnierten, dass die BM zudem auf wenige, schulisch anspruchsvollere Berufe konzentriert ist und kantonal sehr unterschiedlich umgesetzt wird. Dies wirft die Frage auf, wie die Bedingungen für Lernende und Betriebe optimiert werden können. Dies gilt besonders für die BM1, die für die Betriebe zwar einen gewissen Mehraufwand bedeutet, jedoch für den Fachkräftenachwuchs auf verschiedenen Stufen sehr wichtig ist. Die Stärkung der BM bleibt deshalb auch in Zukunft eine wichtige verbundpartnerschaftliche Aufgabe.