Wo sind die Heizungsinstallateurinnen und medizinischen Praxisassistenten?

Frau mit vielen gezeichneten Köpfen
EHB/Matthew Sharp

Weshalb gibt es praktisch keine Heizungsinstallateurinnen und Entwässerungstechnologinnen? Warum lassen sich nur sehr wenige junge Männer zu medizinischen Praxisassistenten und Wohntextilgestaltern ausbilden? Wie stark ist die Berufsbildung heute noch von Geschlechterstereotypen geprägt? Mit solchen Fragestellungen setzten die Mitarbeitenden des EHB im Jahr 2019 einen Schwerpunkt beim Thema Gender.

Die Herbstausgabe des EHB-Magazins «skilled», die diesem Thema gewidmet war, rief schweizweit ein beachtliches Echo hervor. Das Heft regte zu Medienberichten und Sendungen in allen drei Sprachregionen an. Eine im Heft präsentierte Lehrvertragsanalyse von EHB-Forschenden zeigte auf, dass sich junge Frauen und Männer in ihrer Berufswahl markant unterscheiden: Viele von ihnen entscheiden sich auch heute immer noch für einen typischen Männer- respektive Frauenberuf. Entsprechend sind zahlreiche Berufe weiterhin klar von einem Geschlecht dominiert.

Die gemeinsame Tagung des EHB und der Schweizerischen Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB) fand 2019 unter dem Titel «Geschlechter(un)spezifische Berufswahl und Karriere» statt. Im Zentrum der Tagung stand die Frage, welche Strategien hilfreich sind, um in der Berufsbildung der Genderfalle zu entkommen. Daneben befassten sich Forscherinnen und Forscher des EHB in mehreren Projekten mit dem Thema Gender und verfassten ein Kapitel des Buches «Gendersensible Berufsorientierung und Berufswahl – Beiträge aus Forschung und Praxis» (hep-Verlag, 2019).