International Exploratory Workshop über Kreativitätsentwicklung in Berufsbildung

Zollikofen, 29. - 31. Januar 2018 – Rund 25 international forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Norwegen, Australien, Frankreich, England, den USA und der Schweiz sowie Berufsbildungsverantwortliche und Vertreterinnen und Vertreter aus Lehrbetrieben treffen sich am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB in Zollikofen zu einem interdisziplinären Workshop. Sie werden sich über die Forschung und deren praktische Umsetzung im Bereich kunstbasiertes Lehren und Lernen, Kreativität und Innovation in der Berufsbildung austauschen.

Gehirn in zwei Teile geteilt: links der rationale Teil und rechts der kreative Teil
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Kreativität in der Bildung wurde umfassend untersucht. Zunehmend wird erkannt, dass die Förderung des kreativen Potenzials von Lernenden ein wertvolles, aber oft unerreichtes Bildungsziel ist. Untersuchungen im Kontext der Berufsbildung gibt es allerdings kaum. So weiss man wenig darüber, wie die Kreativität in der Berufsbildung gefördert werden kann –  wie beispielsweise Berufsfachschulen didaktische Instrumente und organisatorische Ansätze in der Unterrichtsgestaltung für die Kreativitätsförderung einsetzen oder Betriebe die Kreativität der Lernenden für Innovationen nutzen können. Kreativitätsförderndes Lehren und Lernen in der Berufsbildung erfordert innovative pädagogische Ansätze, die dem Individuum Lerngelegenheiten bieten, um Herausforderungen zu meistern sowie Informationen und Wissen zu verarbeiten und zu analysieren. Lehrpersonen in der Berufsbildung können diesen Lernprozess unterstützen, in dem sie ihren Lernenden Möglichkeiten zum spielerischen Erproben bieten, konvergentes und divergentes Denken gleichermassen zulassen und dadurch mit ihrem Unterricht letztlich konkrete Innovationen entwickeln, sei es in Form von Produkten, Dienstleistungen, Erfahrungen oder Kulturen. Dies wiederum setzt voraus, dass die Lehrpersonen selbst kreativ sind, mit neuen Ideen für den Unterricht spielen und neue Unterrichtsmethoden ausprobieren.

Der erste Teil des dreitägigen Workshops steht im Zeichen der politischen, ökonomischen und pädagogischen Notwendigkeit, sich mit Kreativität und Innovation in der Berufsbildung auseinanderzusetzen. Des Weiteren geben Vorträge Einblick in Forschungstätigkeiten aus dem schulischen Umfeld in den Bereichen Didaktik, Klassenführung und Schulorganisation. Schliesslich widmet sich der Workshop dem kunstbasierten Lernen sowie dessen Beitrag zur Förderung von Kreativität, Innovation und beruflicher Entwicklung. Die internationale Forschungsliteratur hat gezeigt, dass das kunstbasierte Lernen viel Potenzial birgt, wenn es um die Entwicklung von Fantasie, Innovationsfähigkeit, Kreativität, Empathie und Resilienz und damit um Fähigkeiten geht, die für ein Bestehen in der heutigen Arbeitswelt notwendig sind.

Ansprechperson: Antje Barabasch. Leiterin des Forschungsschwerpunkts «Aktuelle Kontexte der Berufsbildung», +41 58 458 27 89, +41 79 415 74 49, Antje.Barabasch@ehb.swiss