Montage-Elektriker/in EFZ

Im Ausbildungsjahr 2016/17 befanden sich gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik insgesamt 2412 Lernende in der dreijährigen Ausbildung zum/zur Montage-Elektriker/in EFZ nach der Bildungsverordnung vom 27. April 2005 (1. und 2. Lehrjahr) und der älteren Verordnung vom 20. Dezember 2006 (3. Lehrjahr). Unter den Lernenden befanden sich 1,7 Prozent Frauen sowie 3,7 Prozent erwachsene Lernende (über 25 Jahre alt). 2,1 Prozent der Lehrverhältnisse entfielen auf eine verkürzte Ausbildung. Die nachfolgende Auswertung beruht auf 58 verschiedenen Lehrbetrieben mit insgesamt 113 Lernenden in verschiedenen Lehrjahren. Die Berufsmaturitätsquote (BM 1) betrug in dieser Stichprobe 0,8 Prozent.

Eine Gruppe junger Frauen und Männer mit Berufsutensilien in der Hand
KOM EHB

Übersicht über Kosten und Nutzen

Die Tabelle 1 zeigt, dass in der Ausbildung zum/zur Montage-Elektriker/in die produktiven Leistungen die Kosten der Ausbildung in allen drei Lehrjahren – und folglich auch in der Summe über alle drei Lehrjahre – deutlich übersteigen. Über die gesamte Lehrdauer betrachtet ergibt sich ein durchschnittlicher Nettonutzen von rund 22 410 Franken pro Lehrverhältnis.

Tabelle 1: Bruttokosten, produktive Leistungen und Nettonutzen

Lehrjahr123Total
Bruttokosten25 23026 17031 34082 740
+/-4 1602 4604 2908 970
Prod. Leistungen 30 67036 69037 790105 150
+/-4 0303 3102 7007 960
Nettonutzen5 44010 5206 45022 410
+/-6 6804 4606 19014 380

© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)

Die Bruttokosten im Detail

Die jährlichen Bruttokosten der Ausbildung steigen von 25 230 Franken im ersten auf 31 340 Franken im dritten Lehrjahr an. Wie die Abbildung 1 zeigt, ist dieser Anstieg primär auf einen entsprechenden Anstieg der Lehrlingslohnkosten zurückzuführen. Diese steigen von 8870 Franken im ersten auf 14 840 Franken im dritten Lehrjahr an.

Abbildung 1: Bestandteile der Bruttokosten

Dieser Anstieg zeigt sich auch in der Tabelle 2, welche die Verteilung der monatlichen Bruttolehrlingslöhne nach Lehrjahr darstellt: Der Medianwert steigt von 600 auf 1000 Franken an. Die Streuung der Lehrlingslöhne ist in allen drei Lehrjahren relativ gering. Dies lässt darauf schliessen, dass die meisten Lehrbetriebe vergleichbare Lehrlingslöhne auszahlen.

Tabelle 2: Bruttomonatslöhne der Lernenden

Lehrjahr 123
25. Perzentil526700950
Median 6008001 000
75. Perzentil7008601 300

© EHB / Gehret, Aepli, Kuhn & Schweri (2019)

Produktive und unproduktive Zeiten am Arbeitsplatz

Parallel zum Rückgang in den Bruttokosten über die Lehrjahre steigen die produktiven Leistungen der Lernenden an: von 30 670 Franken im ersten auf 37 790 Franken im dritten Lehrjahr. Dies lässt sich, da sich die Anwesenheitszeit im Betrieb über die Lehrdauer wenig verändert, zunächst darauf zurückführen, dass Lernende im Beruf Montage-Elektriker/in zunehmend produktiver werden. Dies ist in der Abbildung 2 grafisch dargestellt. Der Anteil an unproduktiven Zeiten geht von 20,4 Prozent im ersten Lehrjahr auf 14,4 Prozent im dritten Lehrjahr zurück. Dafür steigt der Anteil an produktiven Tätigkeiten, die sonst von Fachkräften ausgeführt werden müssten, von 18,6 auf 36,4 Prozent. Gleichzeitig steigt der Leistungsgrad der Lernenden im Ausführen von Fachkraft-Tätigkeiten markant an, nämlich von 31,2 Prozent im ersten auf 67,4 Prozent im dritten Lehrjahr.

Abbildung 2: Zeitanteile der Lernenden am betrieblichen Arbeitsplatz

Nutzen aus der Übernahme von Lernenden

Zunächst wurden die Kosten für die Rekrutierung von ausgebildeten Montage-Elektrikern und -Elektrikerinnen über den externen Arbeitsmarkt erhoben. Diese betragen im Schnitt 6720 Franken für eine Rekrutierung, einschliesslich der Kosten für Auswahlverfahren und Einarbeitung. Durch die Weiterbeschäftigung von eigenen Lernenden – statt Rekrutierung über den externen Arbeitsmarkt – sparen die Betriebe im Schnitt pro Lehrverhältnis rund 3310 Franken an solchen Rekrutierungskosten ein.

Impressum

Die vorliegende Berufsauswertung basiert auf der vierten Kosten-Nutzen-Erhebung der beruflichen Grundbildung. Der Hauptbericht und Informationen zur Erhebung sind verfügbar unter www.ehb.swiss/obs/kosten-nutzen-betriebe
Autoren der Berufsauswertungen: Alexander Gehret, Manuel Aepli, Andreas Kuhn, Jörg Neumann, Fabian Sander, Jürg Schweri