Wie Ausbildungsqualität von den Akteuren der Berufsbildung wahrgenommen wird

Im Dissertationsprojekt von Florinda Sauli wurden Faktoren identifiziert, die nach Einschätzung verschiedener Akteure mit der Qualität der beruflichen Grundbildung im Zusammenhang stehen. Dabei handelt es sich sowohl um formale Aspekte, wie die Rahmenbedingungen der beruflichen Grundbildung, als auch um informelle Aspekte, wie soziale Beziehungen.

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Die Ergebnisse von Florinda Sauli zeigen, dass die Qualität der beruflichen Grundbildung von Lernenden, Lehrpersonen, betrieblichen BerufsbildnerInnen, aber auch institutionellen Akteuren etwa kantonalen Berufsbildungsämtern oft ähnlich wahrgenommen wird. Ein weiteres zentrales Ergebnis ist, dass die Verzahnung der Lernorte, durch die Theorie und Praxis verbunden und der Kontakt zwischen Akteuren hergestellt wird, ein sehr wichtiger Faktor ist. Hier stehen auf der einen Seite Akteure, die Unterschiede zwischen Lernorten als Lernbarrieren betrachten, und auf der anderen Seite solche, die diese als Lernchancen ansehen. Aufgrund der hohen Bedeutung dieses Aspekts für die Weiterentwicklung der Qualität der beruflichen Grundbildung wurden Empfehlungen an die formuliert, um eine bessere Verknüpfung zwischen dem Lernen in der Schule und im Betrieb zu ermöglichen. Lehrpersonen und betriebliche BerufsbildnerInnen sollten zusammenarbeiten, um

  • die Lernenden zur Verwendung des Fachvokabulars zu ermutigen und betonen, warum dies wichtig ist für die Bewältigung einer Aufgabe
  • die Lernenden aufzufordern, ihre Ausbildung im Klassenzimmer in praktische Situationen zu überführen und den Ausbildungsbetrieb als 'Testgelände' zu nutzen
  • die Vielfalt der Praktiken und die Lücke zwischen einem theoretischen Prinzip und seiner Anwendung zu thematisieren
  • pädagogische Szenarien, die an den Erfahrungen der Auszubildenden anknüpfen und mit den Erfahrungen anderer verglichen werden können zu entwickeln.