Philippe Saner gewinnt den Ulrich-Teichler-Preis 2021

Dr. des. Philippe Saner, Senior Lecturer an der EHB, hat im Juni 2021 seine Dissertation «Daten. Wissenschaft. Gesellschaft. Zur Genese eines transversalen Wissensfeldes» erfolgreich abgeschlossen. Die Gesellschaft für Hochschulforschung hat ihn nun für die Arbeit mit dem Ulrich-Teichler-Preis ausgezeichnet.

Porträtbild von Philippe Saner
Dr. des. Philippe Saner, Senior Lecturer an der EHB, wird für seine Dissertation in Datenwissenschaften mit dem Ulrich-Teichler-Preis 2021 ausgezeichnet.
EHB

Die Datenwissenschaften sind ein neues Wissensgebiet, das sich mit der Analyse riesiger, komplexer Datenmengen beschäftigt. In seiner Dissertation untersucht Dr. des. Philippe Saner die Entstehung und Etablierung der Datenwissenschaften als ein sogenanntes «transversales» Wissensfeld. Dabei handelt es sich um Wissensbereiche, die sich über verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und gesellschaftliche Bereiche hinweg erstrecken. So hat Philippe Saner in seiner Arbeit gezeigt, dass die Datenwissenschaften einen offenen, durchlässigen Raum zwischen etablierten Feldern der Wissenschaft, Hochschulbildung, Ökonomie, Hochschul- und Forschungspolitik bilden. Als empirisches Material dienten Stellenanzeigen, politische Strategiedokumente, Lehrpläne von Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen sowie Interviews mit Forschenden und Professorinnen und Professoren der Datenwissenschaften.

Ulrich-Teichler-Preis 2021 für hochaktuelles Thema

Philippe Saner hat seine Doktorarbeit im Juni 2021 an der Universität Luzern erfolgreich verteidigt. Gegenwärtig arbeitet er an der Überarbeitung des Manuskripts für eine Veröffentlichung in Buchform. Letzte Woche wurde seine Dissertation mit dem Ulrich-Teichler-Preis 2021 der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) ausgezeichnet. Der gemeinnützige Verein zeichnet mit diesem, durch den renommierten Hochschulforscher Ulrich Teichler gestifteten Preis hervorragende Abschlussarbeiten in der Hochschulforschung aus. GfHf-Vorstandsmitglied und Jury-Vorsitzender Dr. Roland Bloch vom Zentrum für Schul- und Bildungsforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg würdigte Saners Dissertation anlässlich der Preisverleihung wie folgt: «Die Arbeit behandelt mit der Entstehung des Feldes der Datenwissenschaften in der Schweiz ein hochaktuelles Thema, das an der Schnittstelle von Hochschul- und Wissenschaftsforschung angesiedelt ist. Philippe Saner tut dies ausgesprochen spannend, sorgfältig und innovativ.»

Online-Lernmodul zu kritischen Datenkompetenzen

Die ausgezeichnete Dissertation ist Teil des Projektes «Facing Big Data. Methods and Tools for a 21st Century Sociology» im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Big Data» (NFP 75). Dieses wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Sophie Mützel am Soziologischen Seminar der Universität Luzern durchgeführt.
An der EHB arbeitet Philippe Saner seit Juli 2021 als Senior Lecturer im Bachelorstudiengang BSc in Berufsbildung. Neben der Lehre zu sozialwissenschaftlichen Methoden und der Digitalisierung von Bildung und Arbeit beschäftigt er sich mit der Erarbeitung eines Online-Lernmoduls zu kritischen Datenkompetenzen («critical data literacy»), das im Rahmen des P-8-Projekts «Swiss Digital Skills Academy» durch Swissuniversities gefördert wird.