Projekt

Urteilsbildung und Argumentation in den Jurys der Validierung von Bildungsleistungen

Die Validierung von Bildungsleistungen (VA) ist ein Verfahren, das es Personen ohne institutionalisierte Ausbildung ermöglicht, einen Titel zu erwerben, indem sie einer Jury ihre Erfahrungen oder, genauer gesagt, eine Kompetenzbilanz vorlegen. Sowohl die schriftliche Zusammenfassung der Erfahrungen in einem Dossier als auch ein Gespräch, in dem die Erfahrungen dargelegt werden, sind Bestandteil der gegenwärtigen Modalitäten des Validierungsverfahrens.

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Angesichts der sprachlichen und argumentativen Anforderungen an die Validierung von Bildungsleistungen betrachtet diese Dissertation das Validierungsverfahren als einen kontinuierlichen Argumentationsprozess, der überzeugen soll – von der Anerkennung der eigenen Erfahrung durch die Kandidatinnen/Kandidaten bis hin zur offiziellen Anerkennung durch die Bildungsinstitution in Form eines Zeugnisses.

Die Dissertation zeigt insbesondere auf, wie sich die VA-Expertinnen und -Experten und die VA-Jury ein Urteil bilden und benennt die Elemente, die massgeblich zum Validierungsentscheid führen. Untersucht wird, mit welchen argumentativen Strategien und Praktiken die Akteure (Kandidatinnen/Kandidaten und Jury) versuchen, die Erfahrungen der Kandidierenden vor dem Hintergrund der verschiedenen Referenzrahmen und Kriterien sprachlich zu manifestieren.

Methode

Die Forschungsarbeit stützt sich auf Aufzeichnungen und Transkriptionen von Gesprächen im Rahmen eines in der Westschweiz durchgeführten Validierungsverfahrens für Lehrkräfte im Bereich der Berufsbildung.