Die Zukunft wird uns immer überraschen

10. Januar 2024 – Jahreswechsel bieten die Gelegenheit, innezuhalten und sich zu fragen, wohin die Reise geht. Doch das lässt sich in vielen Bereichen nicht so einfach sagen. Wenn man die Route nicht genau kennt, ist es umso hilfreicher, gut ausgerüstet unterwegs zu sein, um möglichst vielen Herausforderungen begegnen zu können. Das gilt auch für die Berufsbildung.

A young, diverse cyber security specialist works in a newsroom, sitting in front of several screens. All the latest equipment. The screens show a modern, futuristic city with a road in the middle that leads into the unknown – depicted as fog – in the distance
Gepromptet mit «A young, diverse cyber security specialist works in a newsroom, sitting in front of several screens. All the latest equipment. The screens show a modern, futuristic city with a road in the middle that leads into the unknown – depicted as fog – in the distance.»
EHB/KI NightCafé

Wird uns die künstliche Intelligenz schon bald viel Arbeit abnehmen? Wie kann die Berufswelt der Klimakrise entgegenwirken? Und wie lange gibt es überhaupt noch Berufe? Das sind drei grosse Fragen, die uns in der Berufsbildung beschäftigen. Es gibt noch viele weitere.

Meist lautet die Antwort jedoch: Wir wissen es nicht genau. Vieles wandelt sich in unserer Zeit rasch und tiefgreifend, aber wenig ist klar vorhersehbar. Das ist herausfordernd. Doch auch wenn sich die Route nur im Nebel abzeichnet – wir sind in der Berufsbildung mit gutem Equipment und vorausschauend unterwegs. Das ist ein entscheidender Vorteil.

EHB-Forschende haben sich damit befasst, wie sich Megatrends auf die Berufsbildung und Arbeitswelt auswirken und beurteilten dies für die Covid19-Pandemie, die Digitalisierung und den Klimawandel. Ihr Resultat: Jeder dieser Megatrends wirkt sich unterschiedlich aus und erfordert entsprechend unterschiedliche Antworten. Diese reichen von Reaktionen im Krisenmodus über kontinuierliche Entwicklungen bis hin zu politischen Massnahmen. Es gelingt der Arbeitswelt und unserem Bildungssystem dabei immer wieder, hohe Anpassungsleistungen zu vollbringen. Sie gipfeln manchmal gar in neuen Berufen – Entwickler:in digitales Business, Cyber Security Specialist oder Solarinstallateur:in.

Dass es auch künftig klare Berufsbilder gibt und sich diese laufend neuen Gegebenheiten anpassen, ist zentral. Das zeigen die eben aufgeführten Beispiele. Wichtig ist dies für die Betriebe, die dadurch wissen, welche Kompetenzen mit welchem Beruf erworben werden. Ebenso wichtig ist es für die jungen Menschen: Ein Beruf stiftet Identität, er bietet Orientierung und eine solide Basis für den Start ins Arbeitsleben.

Unabhängig davon, wie sich unsere Reise in die Zukunft entwickeln wird und welchen Beitrag wir dazu leisten: Gut funktionierende Strukturen, der Dialog in der Verbundpartnerschaft und Flexibilität im Denken und Handeln sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren. Sie werden in der Schweizer Berufsbildung bewusst gepflegt.

Herausfordernd ist das Tempo des Wandels: Es verlangt uns schnellere Prozesse ab. Da wir nie genau wissen, was kommt, sind wir darauf am besten vorbereitet, wenn wir flexibel und innovationsfähig sind, so ein Fazit unserer Forschenden. Entsprechend sinnvoll ist es, unsere Innovationsfähigkeit zu stärken – um dann, wenn neue Megatrends greifbar sind, wirkungsvolle Antworten auf sie zu finden.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr – und viele inspirierende Ideen für die Herausforderungen, die im Alltag auf uns alle warten.

Dr. Barbara Fontanellaz
Direktorin EHB

In ihren «Blickpunkt»-Artikeln greift EHB-Direktorin Dr. Barbara Fontanellaz aktuelle Themen aus der Berufsbildung auf und teilt ihre Gedanken dazu. Der «Blickpunkt» erscheint zehnmal jährlich und ist Bestandteil des EHB-Newsletters.