Ein Projekt zur Entwicklung von Ausbildungsvorschlägen für Lehrkräfte

Förderung von dialogischem Unterricht an Berufsfachschulen

Im Rahmen des Projekts sollen Weiterbildungsvorschläge entwickelt, implementiert und beurteilt werden, um die Expertise von Berufsfachschullehrpersonen in Bezug auf die dialogische Unterrichtspraxis zu verbessern. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Toolkit für Lehrpersonen (T-SEDA), das auf jahrzehntelanger Forschung in Grossbritannien beruht und bereits in mehreren Ländern implementiert wurde.

Ausbilder erklärt einem und einer Lernenden
Adobe Stock/ehrenberg-bilder

Die Bindung zwischen Lehrperson und Lernenden und die Effizienz der Lehre sind eng verknüpft mit dem Vorhandensein diskursiver Interaktionen im Unterricht – sowohl zwischen Lernenden und Lehrperson als auch unter Lernenden. 

Unter den Akteuren der Berufsbildung herrscht grosse Einigkeit darüber, dass Raum für Dialog, die Förderung der Argumentationskompetenz und die Sichtbarmachung von logischem Denken durch miteinander ins Gespräch kommen von grundlegender Bedeutung sind. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es in der Praxis schwierig sein kann, dies sinnvoll, aufgabenorientiert und nachhaltig umzusetzen.

Aus diesem Grund ist ein systematisches Vorgehen erforderlich: Zunächst gilt es, bisherige Unterrichtspraktiken zu analysieren, um die Lehrpersonen anschliessend darin zu unterstützen, diese weiterzuentwickeln.

Aufbauend auf dem Toolkit zur systematischen Analyse des lernwirksamen Dialogen (T-SEDA) werden im Rahmen des Projekts Weiterbildungsvorschläge für Berufsfachschullehrpersonen erarbeitet, um ihren dialogischen Unterricht zu verbessern.

T-SEDA wurde auf Grundlage jahrzehntelanger Forschung zur dialogischen Unterrichtspraxis von der Cambridge Educational Dialogue Research Group (CEDiR) entwickelt und zielt darauf ab, Modelle und Tools zu entwickeln, die Lehrpersonen unterstützen sollen. Darauf aufbauend führt Projektmanagerin Chiara Piccini im Dialog mit Prof. Sara Hennessy und Ruth Kershner von T-SEDA ein designbasiertes Forschungsprojekt durch, um realisierbare und zweckmässige Interventionen für den Schweizer Berufsbildungskontext zu untersuchen und zu beurteilen.

Methode

Unter Anwendung eines designbasierten Forschungsansatzes werden Lehrproben durchgeführt und evaluiert, um davon ausgehend ein Weiterbildungsangebot zu entwickeln.

Folgende vier Arten qualitativer Daten werden mithilfe von Logbüchern, Befragungen und Dialog-Kodierschemata erfasst und analysiert:

  1. Objektive Beobachtung von Veränderungen der Unterrichtspraxis der Lehrperson
  2. Subjektive Wahrnehmung der Lehrperson von Erkenntnissen zur dialogischen Unterrichtspraxis
  3. Meinung der Lehrperson zu Unterrichtsstruktur, ausgewähltem Lehrmaterial und angebotenen Aktivitäten
  4. Beobachtungen der Projektmanagerin und Identifizierung von Schwierigkeiten während der Lehrproben