Emotionale Kompetenzen von Berufsfachschullehrpersonen

Die sich wandelnden Bedürfnisse der Betriebe und die schnellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt stellen die Anpassungsfähigkeit der Berufsbildung vor grosse Herausforderungen. Am Erwerb von zukunftsgerichteten Schlüsselkompetenzen wie etwa Stressmanagement und Resilienz führt kein Weg vorbei. In diesem Projekt soll ein Ausbildungsmodul erarbeitet werden, das auf die sozio-emotionalen Kompetenzen von angehenden Lehrpersonen für berufskundliche Fächer an Berufsfachschulen abzielt.

Rückansicht eines weiblichen High School Lehrers, der vor der Klasse steht und eine Lektion erteilt
Adobe Stock/Monkey Business

Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und mit ihnen umzugehen sowie tragfähige, positive Beziehungen zu Schülern und Kolleginnen aufzubauen, ist eine grundlegende Ressource, die nicht nur die Wirksamkeit von Lehr- und Lernprozessen unterstützt, sondern auch das Wohlbefinden und die Resilienz von Lehrpersonen fördert. Solide sozio-emotionale Kompetenzen unterstützen die Lehrpersonen überdies bei der Schaffung von positiven Unterrichtserfahrungen für die Lernenden, mit denen sie arbeiten. Trotz des Erfolgs von sozio-emotionalen Lernprogrammen scheint die Berufsbildung, insbesondere in der Schweiz (Fiori, 2023), noch kaum vom Thema tangiert. Ausgehend vom Kontext unserer Hochschule. Das Projekt von Prof. Dr. Marina Fiori und Prof. Dr. Viviana Sappa hat zum Ziel, systematische und operative Überlegungen zur Frage, wie die sozio-emotionalen Kompetenzen von Berufsfachschullehrpersonen gefördert werden können, in Gang zu setzen. 

Die Integration von transversalen Kompetenzen in die Schweizer Berufsbildung bringt viele gesellschaftliche Vorteile mit sich. Mit der Ausbildung von Arbeitskräften, deren Bildungsrucksack mit soliden und vielseitigen Kompetenzen gefüllt ist, kann das Bildungssystem zur Senkung der Arbeitslosigkeit und zum Wachstum der Wirtschaft beitragen. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die emotionalen Kompetenzen die technisch-fachlichen Kompetenzen ergänzen und der Wettbewerbsvorteil der Arbeitskräfte auf der Koexistenz von Fachkompetenzen (Hardskills) und transversalen Kompetenzen (Softskills) gründet.