Die Berufsbildung in Neuseeland zwischen Reform und Innovation

Das Berufsbildungssystem in Neuseeland wurde einer grundlegenden Reform unterzogen, die eine Neukonstituierung ihrer Institutionen mit dem Ziel der Effizienzsteigerung, der verbesserten Erreichbarkeit von Randgruppen und eines stärkeren Praxisbezuges der Ausbildungen mit sich brachte.

Eine Frau aus einem Strassenteam bedient ein Stoppschild an einer Gefahrenstelle auf einer Landstraße in Canterbury, Neuseeland
Adobe Stock/Sheryl

Die Bedingungen der dualen Ausbildung unterscheiden sich deutlich von denen in der Schweiz in Bezug auf Alter der Teilnehmenden, Qualifikation der Lehrpersonen und Ausbildner:innen, Arbeitsbedingungen, Umfang der schulischen Bildung, Vergütung und Qualitätsstandards. Duale Ausbildungen sind in Neuseeland nur für wenige Berufe vorhanden und sollen ausgeweitet werden.

Die Untersuchung von Prof. Dr. Barabasch zeigt auf, dass die Integration des Lernens in der Praxis für die polytechnischen Schulen sowie umfangreiche Personalwechsel und wenig konkrete Umsetzungsplanung eine Herausforderung darstellen. Die Interviews mit Vertreter:innen aus der Berufspraxis dokumentieren, dass ein vermehrter Praxisbezug der neuseeländischen Berufsbildung von den Beteiligten gewünscht wird, insbesondere auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zusätzlich soll vermehrt in die Ausbildung der Lehrpersonen investiert werden.

Zur Kooperation zwischen der Schweiz, Neuseeland und Australien in der Berufsbildung wurde im Rahmen des Global Apprenticeship Networks (GAN) eine Vereinbarung unterzeichnet (siehe Neue Partnerschaften in Australien und Neuseeland).